Dienstag, 4. Oktober 2011

Es holt mich ein

Nachts wenn ich alleine bin und schlafen sollte aber nicht kann, holt mich alles wieder ein. Ich bin eigentlich ein starker Mensch, war ich immer und will ich immer sein aber Nachts, da holt mich der Mensch ein, der nicht sehr stark ist. Ich denke an meine wunderschöne Kindheit und daran, ob ich meinem Kind sowas auch bieten kann, denke an meinen Vater und warum er nicht dabei sein darf wenn sein Enkelkind auf die Welt kommt, an die vergangenen Tage und den Schmerz und den Verlust. Warum ich nichts tun konnte und machtlos war in so vielen Tagen in denen geliebte Menschen gehen musste.

Die Zeit macht es nicht besser, du lernst dich davon abzulenken doch dann liege ich in meinem Bett und denke darüber nach, dass es noch so viele Tage sind bis zur Untersuchung. Wie ich reagiere, wie helfe ich meinem Mann sollte der Fall eintreten, dass Sie nichts finden? Wie helfe ich mir selbst? Was kommt dann..... Wieder die Machtlosigkeit, ein kleines Stück Tod, einfach dieser Moment, der dich zu diesem weinenden Menschen werden lässt wenn du allein bist. Ja einige würden damit zu einem Psychiater gehen glaubt mir, daran habe ich schon oft gedacht, die erzählen dir doch nur, du sollst drüber reden. Reden kann ich gut, doch helfen kann dir niemand. Nur du selbst kannst dir helfen, meine Therapie ist das Schreiben und die schönen Dinge im Leben.

Ich möchte meinen Kindern erzählen, wie großartig Ihr Opa war, wie mutig und stolz und so ein gütiger Mensch, er hatte ein großes Herz und von Ihm habe ich die Liebe zu Tieren, das hitzköpfige und emotionale, den Dickschädel und das aufbrausende ich habe viel von Ihm und verdammt nochmal genau das die guten wie schlechten Dinge möchte ich doch auch weitergeben. Schön wäre es natürlich unser Kind hätte noch die ruhigen Eigenschaften meines Mannes, es würde einiges in der Erziehung erleichter. Kleiner Engel lass dir gesagt sein, bist du aber erst bei uns lieben wir dich auch wenn du so eine nervige Heulsuße bist wie deine Mutter, die brauch das einfach ab und an um dann wieder den anderen Menschen Kraft zu geben und sich selbst auch die Kraft aufs Neue aufzustehen los zu gehen und zu kämpfen.

Also an alle Kinderlosen da draußen, egal wie sehr Ihr euren Vater oder jemanden vermisst, egal ob Ihr an euch zweifelt und nicht wisst wo hinten und vorne ist. Solang Ihr wisst wo Ihr herkommt und wo Ihr hinwollt kämpft dafür, lasst uns gemeinsam für das kämpfen was wir uns verdient haben.

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