Sonntag, 4. März 2012

Akzeptanz und Entscheidungen

Nachdem ich gestern ein tolles Shooting hatte bin ich zu meinem Mann seinem Opa gefahren. Dieser ist nicht gerade einer der leichten Sorte. Er ist einer der Sorte, die für Deutschland gekämpft hat und darauf stolz ist usw... Gefangenschaft, harte Arbeit aber auch Ehe und 11 Kinder haben ihn geprägt.
Er ist sehr direkt und knallt einem manchmal harte Sachen ins Gesicht.
Bei jedem Besuch fragt er: Wann schenkt Ihr mir endlich einen Urenkel, ich weiß, dass er mich sehr mag auch wenn er es nicht immer zeigen kann. Mein Mann gehört sicher auch zu einen seiner Lieblingsenkel, wir kümmern uns aber auch viel.

Bei uns weiß ja eigentlich jeder, was wir durchmachen und wir haben fast überall tolle Reaktionen erhalten (naja manche Dumpfbacken mit blöden Ratschlägen waren auch dabei).

Nun wieder zum Opa, er stellte beim gehen natürlich wieder die Frage und ich sagte sicher schon zum dritten mal wir arbeiten daran.

Da nahm er mich am Arm und schaute mich mit seinen 84 jährigen, blauen Augen an und sagte:

Ich wusste damals schon nach der OP von unserem Bub das da sicher irgendwann Folgen kommen und warum sagt Ihr mir nicht wenn etwas nicht OK ist.

Ha gewitzt der Alte dachte ich mir, der merkt das doch auch.

Ich stimmte ihm zu, sagte, dass es eben medizinisch nicht so einfach sei aber wir in Behandlung sind und auch schon beim Jugendamt waren, nun dachte ich kommt ein blöder Spruch aber gar nicht.

Er sagte: ,,egal wie ich Urenkel bekomme, Hauptsache es sind 7 :-)" Er meint mir würde eine Großfamilie gut stehen.

So süß oder? Also für mich war es toll, ich hatte vor keiner Reaktion so Angst wie vor seiner.

Nun verwirrt bin ich trotzdem noch. Seit mein Mann weiß, dass Adoption fast unerreichbar scheint und die Samenspende doch nicht so kompliziert wie gedacht, riet er mir oder drängte fast den 2ten Versuch einfach zu lassen. Keinen so Stress mehr zu machen usw...

Ich denke, er möchte mich einfach nicht weiter belasten aber will ich das wirklich nicht nochmal versuchen?

Nachher höre ich doch irgendwann Vorwürfe hätten wir doch usw...

Schrecklich sowas entscheiden zu müssen

4 Kommentare:

  1. Ja, leider müssen wir so viele schreckliche Entscheidungen treffen. Vielleicht schaust du erst mal, was du willst und dann zusammen mit deinem Mann? Ich glaube, man muss sich erst mal selbst fragen, was überhaupt in Frage kommt und kann dann erst einen Konsens finden. Und meine persönliche Meinung: Ich würde es machen. Denn ic würde mich mit Sicherheit irgendwann fragen: Was wäre wenn? LG, Emma

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  2. Wir sind gerade dabei den ersten Versuch mit Samenspende zu machen. Ene IUI, weil bei mir alles ok is. Ich bin so froh
    Daniela

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  3. Du musst wirklich diese Frage erst für dich selbst beantworten und dann mit deinem Männe reden. Ich glaube ich würde mich immer fragen ob es nicht doch "das eigene" Kind hätte werden können. Der Großvater ist ja süß!! Nach 11 Kindern erwartet man von ihm nicht soviel Verständnis. Echt Daumen hoch! ;)

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  4. Ich weiß, dass mein Mann und hier keiner diese Entscheidung abnehmen kann. Klar wäre es doch sicher einfacher einfach "nur" eine Samenspende zu machen. Keine Lügen mehr, keine Angst vor einer evtl. Kündigung, keine Narkose, keine Nebenwirkungen, keine so hohen Kosten für nur 15% usw.... nur was wenn es doch klappen sollte bei der nächsten ICSI das werde ich so nie erfahren aber will ich das alles so auf mich nehmen?
    Immerhin war ich immer die jenige, die sich schon schnell mit Plan B befasst hat und es toll fand. Ich war diejenige die sagte: Dass alles mache ich nicht nochmal mit nie wieder ICSI aber nun... Hin und her hin und her.... Bin mal gespannt ob ich heute davon Träume. Die Pille fange ich trotzdem mal an und entscheiden werd ich wie immer denke spontan ausm Herz raus das hat immer geholfen :D So Mädels schlaft schön und DANIELA es wäre schön, wenn du mir vielleicht eine Email schreibst hätte da einige Fragen DANKE ♥

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